Das zweite Jahr mit Corona und der Wunsch nach Sommer, Sonne und Meer war riesig. Die Entscheidung nach so vielen Monaten zuhause endlich mal wieder in den Flieger zu steigen, war somit relativ schnell gefallen. Aber wohin und vor allem... wo kann man sich von großen Menschenmengen relativ gut fern halten? Zugegeben ich war noch nie der große Fan von Touristenmassen, aber speziell durch die Pandemie hat man diesem Punkt natürlich nochmal extra Beachtung geschenkt. Da der Reisezeitraum in den Spätsommer fiel, trat Griechenland relativ schnell in den Mittelpunkt der Überlegungen. Inseln wie Kreta und Korfu waren mir schon von früheren Besuchen bekannt und ich war eigentlich eher auf eine kleinere Insel fokussiert. Dort gab es allerdings keine Angebote die mich wirklich angesprochen haben. Schließlich entdeckte ich das kleine Hotel Casa Cook auf Rhodos. Von der Insel selbst war ich anfangs nicht komplett überzeugt, was sich vor Ort aber definitiv geändert hat. Dazu aber später mehr...

Nachdem ich mich relativ schnell in das Hotel verliebt hatte und auch sämtliche Bewertungsportale (ja auch ich schaue dort natürlich häufig rein) meinen positiven Eindruck bestärkten, war die Buchung schnell vollzogen. Wenige Wochen später ging es also los in die griechische Sonne.

Kaum angekommen, war ich schon überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Nach dem Empfang an der Rezeption wurde man mit einem Golfcart zum Zimmer gefahren, wo bereits eine Flasche original griechischer Wein und eine Portion frisches Obst wartete.

Da konnte man sich doch nur wohl fühlen!

Das Hotel war erst vor ca. 6 Jahren eröffnet worden und das konnte man auch auf den ersten Blick sehen. Für mich persönlich gibt es nichts schlimmeres als diese typischen Bettenburgen in großen Urlaubsorten. Riesige Betonklötze mit mehreren Stockwerken und hunderten Zimmern... Meine Vorstellung von Erholung ist da definitiv anders. Das Casa Cook steht in krassem Gegensatz dazu. Es handelt sich um ein Boutiquehotel nur für Erwachsene mit minimalistischem Design und ist komplett im Boho-Stil eingerichtet. Das Hotel hat eine angenehme Größe mit knapp 100 Zimmern. Wobei man dazu sagen muss, dass es sich weniger um Zimmer, als mehr um kleine Bungalows in mehreren Reihen handelt, wovon jedes einen eigenen Zugang zu einem der Sharing Pools hat. Keine Liegen reservieren morgens um 7 Uhr oder dicht an dicht mit 30 anderen Leuten liegen. So hatte ich mir den Aufenthalt definitiv vorgestellt!

Bei Buchung des Casa Cook Hotels kann man wählen zwischen Halbpension oder Frühstück. Ich hatte mich vorab nur für Frühstück entschieden, da ich auch gerne die griechische Küche in den kleinen Restaurants vor Ort erleben wollte. Letztendlich war dies für mich auch genau die richtige Entscheidung. Bei Halbpension sind gewisse Menüs nämlich immer vorgegeben, was einem für meinen Geschmack ein wenig die Flexibilität nimmt. Man kann abends natürlich auch vor Ort im Hotel a la carte essen, muss dies dann nur zusätzlich zahlen. Was mich zu einem absoluten Pluspunkt dieses Hotels bringt: das Restaurant. Ich habe selten so gut gegessen, wie in dem hoteleigenen Restaurant. Zum Frühstück stand ein riesiges Buffet zur Verfügung, das keine Wünsche offen gelassen hat. Selbst frisch gepresste Smoothies standen jeden Morgen parat. Mittags und abends gab es verschiedene Gerichte, die einfach alle fantastisch geschmeckt haben. Man hat definitiv gemerkt, wie viel Liebe der Koch in sein Essen steckt. Dafür hat man dann auch gern den ein oder anderen Euro mehr bezahlt, als in den kleinen Tavernen um die Ecke. Wobei die Preise wirklich normal waren und nicht überteuert! Klassische Speisekarten wie in deutschen Restaurants gibt es im Casa Cook nicht. Dort läuft alles über die hauseigene Website, über die man sich mit einem Barcode einloggen kann. Somit kann man, egal wo man ist, sich schonmal Gedanken über den nächsten Cocktail oder das Abendessen machen. Meiner Meinung nach super praktisch und fortgeschritten! Übrigens bietet das Hotel auch Roomservice an, den ich wärmstens empfehlen kann. Schnell hat man einen kleinen Snack o.ä. im Zimmer und kann ihn ungestört auf seiner eigenen kleinen Terrasse genießen. 

 Das Personal ist durchgängig super freundlich und hilft bei jedem Problem weiter.

Die Hotelanlage liegt direkt an einem Berg, wo man den ganzen Tag Ziegen und Wanderer beobachten kann. Auf dem Gipfel liegt ein kleines Kloster, welches täglich Anlaufpunkt für einige Touristen ist. Der Aufstieg soll aber nicht ganz so einfach sein, weshalb es alternativ auch einen anderen "offiziellen" Weg gibt. Gerade diese Lage bietet eine super ruhige, entspannte Umgebung und wenn man tagsüber am Pool liegt, hört mal selten etwas, bis auf das ein oder andere "Mäh" der nächsten Bergziege.

Die Gäste vor Ort waren größtenteils junge Paare zwischen 20 und 40 Jahren. 

Wenn ich überhaupt etwas negatives zu dieser Unterkunft anmerken müsste, dann wäre es wohl der fehlende Sonnenschirm auf der eigenen Poolterrasse. Wenn die griechische Sonne im Sommer so richtig Vollgas gibt, wird es dann nämlich schonmal unangenehm heiß. Aber auch da finden sich immer Mittel und Wege und vielleicht bessert die Hotelleitung hier bald nach.

Knapp 10 Minuten Fußweg entfernt, findet man den kleine Kiesstrand von Kolymbia. Der schönste Badestrand ist dieser sicherlich nicht, aber bei der Hotelanlage ist das eher Nebensache. Außerdem bietet die Insel viele andere tolle Strände, die man zum Beispiel mit einem Mietwagen entdecken kann. (Tipp für einen Mietwagen: J&D Rent a Car / halb so teuer wie die großen bekannten Vermietungen und ein toller Service!)

Generell hat Rhodos mich am Ende doch noch total überzeugt, auch wenn ich anfangs skeptisch war. Besonders die Altstadt Rhodos und das kleine malerische Dorf Lindos sind ein Muss wenn man dort ist.

Alles in allem also ein wirklich ganz besonderes Hotel, was ich dir hiermit wärmstens ans Herz legen möchte.

Wenn du dir ein junges, modernes Hotel wünschst, das viel Privatsphäre bietet, bist du hier genau richtig!